Vaginismussprechstunde
Was ist Vaginismus?
Vaginismus ist ein Symptomkomplex bestehend aus Angst und Schmerzen, welcher z.B. hervorgerufen wird durch das Einführen eines Tampons, eine gynäkologische Untersuchung oder Geschlechtsverkehr. Bei der Penetration und manchmal sogar nur bei dem Gedanken daran, entsteht ein nicht zu unterdrückender Angstkreislauf mit einem unbewussten Muskelreflex. Die Beckenbodenmuskulatur wird angespannt und verschließt die Vagina, wie eine Wand. Diese Muskelanspannung führt zu Schmerzen und macht eine Penetration unmöglich. Es gibt verschiedene Schweregerade von Vaginismus. Es kann somit sein, dass eine Penetration zwar möglich, aber schmerzhaft ist. In einigen Fällen wird eine gynäkologische Untersuchung komplett schmerzfrei toleriert, jedoch ist der Geschlechtsverkehr schmerzhaft. Das umgekehrte Erleben ist auch möglich und nicht ungewöhnlich.
Manchmal entsteht ein Vaginismus durch negative Erlebnisse in der Vergangenheit, oft gibt es aber auch gar keine Auslöser. Weltweit leidet jede 7. bis 10. Frau darunter und die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt.
Wie wird Vaginismus behandelt?
Diese spezielle Sprechstunde wird durch Frau Dr. Alexandra Reinsdorf angeboten. In einem Erstgespräch wird geklärt, ob es sich um Vaginismus handelt. Es werden weitere Therapieschritte ausführlich erläutert. In diesem geschützten Raum nimmt sie sich ausreichend Zeit für eine Beratung, Ihre Fragen und ggf. auch eine Untersuchung. Die Therapie besteht aus einer Desensibilisierung mittels Dilatatortraining. Der Körper und der Geist werden darauf trainiert den Angstkreislauf zu durchbrechen und den Reflex zu überwinden. Dies erfordert tägliches Training zu Hause. Üblicherweise werden dafür ca. 30 Tage benötigt, jedoch ist dies sehr individuell und hängt auch von dem Vaginismusgrad ab.
In einigen Fällen kann eine Botoxtherapie zudem hilfreich sein. Wir arbeiten in Kooperation mit der Uniklinik Göttingen und bieten dort im Rahmen einer Studie die Botoxtherapie kostenfrei für die Patientinnen an.
Was kostet diese Therapie?
Da Vaginismus zu der Gruppe der sexuellen Funktionsstörungen gehört und diese von den Krankenkassen nicht als Krankheit eingestuft werden, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht die Kosten dieser Behandlung. Es ist eine Selbstzahlerleistung und wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Privat versicherte Patientinnen können versuchen ihre Rechnungen bei ihrer Kasse einzureichen, im Einzelfall wird dann geprüft, ob die Leistungen erstattet werden können.
Das Erstgespräch mit Erhebung der Krankengeschichte als auch die Folgetermine kosten je 120 Euro.
Bitte bringen Sie zu dem Termin Ihren Partner, falls nicht möglich eine Ihnen nahestehende Person mit. Die Therapie ist zielführender, wenn Sie während der gesamten Zeit ihr Partner oder eine vertraute Person unterstützt und an Ihrer Seite steht.
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