Vulvodyniesprechstunde

Was ist Vulvodynie?
Unter Vulvodynie versteht man eine Schmerzstörung wie z.B. Stechen, Brennen, Wundheitsgefühl oder Juckreiz im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane, insbesondere der Vulvalippen, der Harnröhre oder auch im Analbereich, die länger als 3 Monate besteht. Es können Schmerzen nur an einer bestimmten Stelle oder auch an mehreren Stellen, sowie im gesamten Genitalbereich auftreten. Diese Schmerzen treten entweder ohne Grund oder nur bei einer Berührung, Druck oder Reibung wie z.B. beim Joggen, Radfahren, durch engsitzende Kleidung, beim Einführen eines Tampons oder während des Geschlechtsverkehrs auf und in seltenen Fällen bestehen sie dauerhaft.
Die Ursachen der Vulvodynie sind noch unklar. Mögliche Auslöser können Bakterien, Pilze, Viren, Inflammation, Hauterkrankungen, Nervenerkrankungen, emotionaler Stress, Traumata und Ängste sein. Eine weitere Theorie sieht als Auslöser das Mastzellaktivierungssyndrom. Zudem gibt es muskuloskelettale Faktoren und 

meistens ist die Beckenbodenmuskulatur stark angespannt und man vermutet, dass genetische Faktoren auch eine Rolle spielen.  
Etwa jede 5. bis 10. Frau leidet in ihrem Leben irgendwann an Symptomen der Vulvodynie und die Lebensqualität kann stark beeinträchtigt sein.

Wie wird Vulvodynie diagnostiziert?
Diese spezielle Sprechstunde wird durch Frau Dr. Alexandra Reinsdorf angeboten. In diesem geschützten Raum nimmt sie sich ausreichend Zeit für eine Beratung, Ihre Fragen und eine Untersuchung. In einem Gespräch wird eine ausführliche Anamnese erhoben und im Anschluss findet die gynäkologische Untersuchung statt. Mit einem Wattestäbchen (Q-Tip-Test) und auch den Fingern werden die Geschlechtsorgane abgetastet. Die gynäkologische Untersuchung erfolgt auch, um andere Erkrankungen wie z.B. Infektionen oder Hauterkrankungen auszuschließen. Manchmal erfolgt in diesem Zusammenhang ein bakterieller Abstrich oder auch eine Biopsie von auffälligen Hautstellen. 

Wie wird Vulvodynie behandelt?
Die Behandlung besteht aus einer multimodalen Therapie und teilweise werden sie nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen:
-Verhaltenstipps
-Physiotherapie
-Osteopathie
- Akupunktur/TCM
-Sexual-, Verhaltens- und/oder Psychotherapie
-Meditation, Autogenes Training, Entspannungstechniken, Yoga, Sport, Achtsamkeitstraining, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
-medikamentöse Therapie mittels Salben oder einer oralen Schmerztherapie 
-ggf. Laserbehandlung wie z.B. MonaLisa Touch oder Femtouch 

-ggf. einer Botulinumtoxin Therapie in Kooperation mit der Uniklinik in Göttingen (da es im Rahmen einer Studie stattfindet, ist dies für die Patientin kostenfrei)
-ggf. einen Pudendusblock

Was kostet die Beratung?
Da Vulvodynie von den Krankenkassen nicht als Krankheit eingestuft wird und auch kein ICD-10 Code für diese Erkrankung existiert, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht die Kosten für die Behandlung. Es ist eine Selbstzahlerleistung und wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Privat versicherte Patientinnen können versuchen ihre Rechnungen bei ihrer Kasse einzureichen, im Einzelfall wird dann geprüft, ob die Leistungen erstattet werden können.

Die Beratung inklusive gynäkologischer Untersuchung kostet 120 Euro. 

Zudem finden Sie hilfreiche Tipps auf der Homepage des Selbsthilfevereins Vulvodynie Deutschland (https://www.vulvodynie-deutschland.de/home).




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